London is…schmeckt nicht
Da ich hin und wieder unterwegs bin, hat es mich diesmal nach London verschlagen. Es war eine interessante Reise – und scheinbar auch ganz gut für eine unfreiwillige Diät.
Wie so oft sind wir geflogen und hatten für uns beide einen großen Koffer dabei, da wir mit Frost gerechnet hatten. Es gibt schließlich kein schlechtes Wetter, nur falsche Kleidung – typisch norddeutsch. Wer hätte gedacht, dass wir das gar nicht unbedingt brauchen würden? Die Sonne lachte die meiste Zeit, und wir hatten sogar angenehme 12°C.
Unsere Landung war am Gatwick Airport. Wir hatten vorher gelesen, dass man dort die Oyster Card kaufen kann, die für Bus und Bahn genutzt wird. Nachdem wir unsere Koffer eingesammelt und die Ausweiskontrolle passiert hatten (trotz Schengenraum notwendig), fanden wir den Schalter für die Karten schnell. Die Dame dort war sehr nett und gut zu verstehen. Die Karten kosteten jeweils 20£ plus 5£ Pfand für die Karte selbst. Sie fragte, wo unsere Unterkunft sei und ob wir schon wüssten, wie wir hinkommen. Sie erklärte uns die Optionen: Schnellzug (35 Minuten) oder Bus (85 Minuten). Da der Zug deutlich teurer war und wir Zeit hatten, entschieden wir uns für den Bus. Die Hin- und Rückfahrt kostete zusammen 20£, wobei das Rückticket ein flexibles Datum hatte. Man musste nur am Tag vorher zum Schalter gehen, um die Rückfahrt zu reservieren.
Der Bus fuhr etwas länger, aber wir waren noch im Zeitplan und es war interessant, die Gegend zu sehen.
Wir kamen im Victoria Station Bus Depot an. Von dort hatte ich über Citymapper herausgefunden, dass ein Bus fast direkt vor unsere Unterkunft fährt. Die App zeigte auch die Bushaltestelle an, aber aufgrund von Bauarbeiten war die Angabe etwas ungenau. In England stehen nicht immer alle Haltestellen am Schild, und so fuhren wir kurz in die falsche Richtung. Lesen sollte ich vielleicht öfter… ha ha. Es war aber nur ein kleiner Umweg, und wir waren am Ende nur fünf Minuten zu spät. Die Person mit dem Schlüssel war auch noch nicht da. Nach kurzer Wartezeit und einem Anruf konnten wir schließlich in die Wohnung.
Die Wohnung lag im 2. Stock, und die Treppe war zwar recht eng, aber es ging. Die Lage der Unterkunft entpuppte sich als top: zwischen Royal Oak, Bayswater und vielen Buslinien. Auch Queensway war nicht weit. Alle paar Meter gab es einen Supermarkt oder ein Restaurant.
Zur Wohnung selbst: Irgendwie haben die Briten ein etwas gestörtes Verhältnis zu Fenstern. Einfachverglasung ist dort immer noch recht normal, dazu dicke Gardinen und andere Eigenheiten. Aber die Heizung funktionierte gut, das Bett war bequem, und die Küche hatte alles, was man braucht. Für den Preis war es eine solide Unterkunft.
Essen
Als Erstes hatten wir Hunger, und danach wollten wir uns ausruhen. Gesagt, getan – also ab in den Supermarkt. Doch hier lauerte die Überraschung: Egal ob Frühstücksflocken oder Mittagessen, alles hatte deutlich mehr Kohlenhydrate und schmeckte leider nach nichts. Selbst die Möhren waren geschmacklich total neutral, und Vollkornnudeln enthielten mehr Kohlenhydrate als normale Nudeln bei uns.
Irgendwann kam der Gedanke: Maggie-Tüten könnten die Lösung sein. Tja, Pech gehabt – die gibt es entweder gar nicht oder nur in sehr geringer Auswahl.
Ich mag ja sehr gerne Kekse, und hier wurde ich positiv überrascht. Es gibt sie in Hülle und Fülle, und sie schmecken wirklich gut! Von Shortbread bis belgischen Cookies war alles dabei, oft sogar relativ frisch. Die Auswahl hat mich begeistert.
Bei den Getränken sah es schon ganz anders aus: Hier war die Auswahl groß und oft richtig lecker. Es gab viele Sorten, die nicht übermäßig viele Kohlenhydrate enthielten. Die Flaschen sind meist größer als bei uns, aber davon sollte man sich nicht abschrecken lassen. Besonders die Zitronenlimonade hat mir besser geschmeckt als bei uns.
Fast-Food-Ketten wie KFC, McDonald’s und Burger King kann man hier durchaus essen. Das Essen schmeckt zwar auch etwas neutraler als bei uns, aber insgesamt recht gut. Krautsalat würde ich allerdings nicht empfehlen – der war total geschmacksneutral.
Wer richtig Hunger hat, ist bei The Fresh Pizza Co. gut aufgehoben. Die Pizza schmeckt tatsächlich wie Pizza, und das Buffet ist für den Preis völlig in Ordnung.
Shoping
Wir wollten uns am Samstag erst einmal etwas umsehen, doch mein Partner bemerkte, dass er ein Loch im Schuh hatte und es feucht war. Also mussten wir tatsächlich als Erstes in London Schuhe kaufen. Ein Mann auf Schuhsuche – irgendwie lustig, aber auch ziemlich anstrengend, da er Größe 46 H und breite Füße hat.
Zunächst haben wir uns auf den Reiseführer verlassen und sind zu einem Kaufhaus mit angeblich der größten Schuhauswahl gegangen. Unterwegs haben wir auch schon in anderen Geschäften gefragt, aber hatten kein Glück. Auch das Kaufhaus konnte nicht helfen, und selbst Adidas hatte nichts Passendes.
Als letzter Versuch kam Dr. Martens ins Spiel. In Deutschland hatte er dort nie Schuhe in seiner Größe gefunden. Also fragten wir vorsichtig nach. Die Verkäuferin grinste erst, hielt es für einen Scherz – und führte uns dann zu einer großen Auswahl. 30 Minuten später und mit zwei Paar neuen Schuhen machten wir uns auf den Rückweg zur Wohnung und suchten nach Abendessen.
Das Abendessen endete wie schon das Mittagessen: Es schmeckte nach nichts … machte aber immerhin satt.
Am Abend schauten wir tatsächlich etwas fern, da wir müde waren. Es liefen die Olympischen Spiele und diverse Gameshows. Auffällig war, dass besonders viele Kuppelshows gezeigt wurden. Die Single-Shows wirkten allerdings weniger lächerlich als bei uns, und einige von ihnen gibt es mittlerweile auch in Deutschland. Hier waren sie etwas netter gemacht, und manchmal wurden tatsächlich passende Paare zusammengeführt.
Außerdem gab es viele Filme zu sehen – unter anderem Jurassic World und die Minions.
Klassiker
Das Wetter war besser und haben uns den Hyde Park angesehen und danach sind wir zum Wachwechsel des Buckingham Palace. Echt viele Menschen, aber bei dem Wetter kein Wunder, war schon echt beeindruckend das diese Tradition noch so lebt. Auf dem weg zum Mittagessen sah ich dann ein rosa Leuchten, Kirschblüten ! Ja hier gab es schon die Sakura, also gleich hin und das erste Bild es Jahres machen.Danach der Klassiker für uns, Hardrock Cafe , es liegt auch in der nähe. Hier gibt es wirklich viele Ausstellungstücke und man merkt das es in London entstanden ist. Ach ja hier schmeckte es wie gewohnt und frittiertes war schön krosch, also falls ihr was Geschmack wollt geht hin. Es war gut besucht, war ja auch Sonntag mittag.
Neue Schuhe gleich Blasen, kein Thema, denn im Supermarkt gibt es die Blasenpflaster und die funktionierten wie gewohnt echt gut.
Camden Market
Jetzt stand eines der weniger typischen Touristenziele auf dem Programm: der Camden Market. Wir waren gleich morgens dort, als die Geschäfte erst langsam öffneten. Noch war nicht viel los, und wir konnten uns in Ruhe umsehen. Überall roch es schon recht lecker, und die Läden luden zum Stöbern ein. Der Markt soll wohl ein bisschen an die frühere Sternschanze in Hamburg erinnern. Von Second-Hand-Waren über Neues, Gothic, Kitsch bis hin zu Essen gab es hier alles. Es ist sehr verwinkelt, und es lohnt sich wirklich, sich umzusehen. Allein die alten Tore der Pferdeställe waren schon beeindruckend.
Ach ja, hier findet man auch eine lebensgroße Statue von Amy Winehouse.
Irgendwann meldete sich der Hunger. Wir waren vorher schon über den 1-Meter-Hotdog von Highlander Game gestolpert und durften die Wurst probieren – sie schmeckte endlich mal nach etwas und war wirklich gut. Also beschlossen wir, dort zu essen. Später gab es für uns Hotdogs in den Größen 50 cm und 25 cm. Das war tatsächlich unser bestes Essen in London.
Satt und zufrieden machten wir uns schließlich auf den Weg zurück zur Wohnung.
British Museum
Vor dem Museum muss man durch eine Sicherheitskontrolle, aber morgens war hier noch nicht so viel los. Der Besuch ist kostenlos – wirklich großartig, was man hier alles zu sehen bekommt! Wir hatten uns zusätzlich einen Audioguide für 7 £ ausgeliehen.
Leider wurde es recht schnell voll, und wir hielten uns nicht strikt an die Tour des Guides. Stattdessen sahen wir uns frei um. Wenn uns etwas besonders interessierte, konnten wir die entsprechenden Informationen einfach im Audioguide nachhören.
Ich hatte im Shop schon alle Artikel mit „Die große Welle vor Kanagawa“ von Katsushika Hokusai entdeckt und freute mich darauf, einen der Holzschnittdrucke mal live zu sehen. Zu meinem Pech wurde der japanische Teil der Ausstellung gerade umgebaut.
Die restlichen Ausstellungsstücke waren jedoch beeindruckend: von den Mumien über Teile des Parthenons bis hin zu vielen anderen Schätzen. Leider wurde es mit der Zeit immer voller, und zu unserer Verwunderung waren viele Eltern mit schulpflichtigen Kindern unterwegs. Kinder sind Kinder, aber es wurde zunehmend lauter und enger. Dazu kamen noch die typischen großen chinesischen Reisegruppen.
Schließlich haben wir unseren Besuch abgebrochen. Das Museum ist riesig und nicht umsonst so berühmt – wir kommen sicher ein anderes Mal wieder!
Klassiker Teil 2
Was wäre ein London-Trip ohne den Tower und seine Brücke? Nicht viel! Uns wurde gesagt, dass es abends besonders schön sein soll, weil alles beleuchtet wird – und das stimmte auch.
Für diesen Ausflug sind wir tatsächlich mal mit der Tube gefahren, während wir uns sonst meist mit den roten Bussen fortbewegt haben. Der Weg von der Station war wirklich sehr kurz, und die Aussicht war beeindruckend. Leider wollte mein Handy mal wieder nicht mitspielen, sodass ich keine Fotos machen konnte.
Nach dem Besuch des Towers sind wir noch ein Stück an der Themse entlang spaziert und anschließend mit der Tube weiter zum Big Ben. Der befindet sich momentan in Renovierung und ist weiß verhüllt. Wir haben uns also das Parlamentsgebäude und die Westminster Abbey angeschaut, bevor wir uns langsam auf den Rückweg gemacht haben.
Rückfahrt
Wir mussten unser Flexticket noch in eine Reservierung umwandeln, was zum Glück sehr einfach war. Etwas schwieriger war es jedoch, den Abfahrtsort zu finden, da dieser nicht derselbe war wie bei unserer Ankunft. Der Abfahrtsort heißt nämlich Victoria Coach Station, ein Fernbus-ZOB.
Am nächsten Tag waren wir etwas zu früh dort und erfuhren, dass es einen schweren Unfall gegeben hatte. Alle Busse zu unserem Flughafen hatten Verspätung. Obwohl wir genug Puffer eingeplant hatten, machte mich die Situation dennoch nervös. Wir suchten unser Gate und gingen etwas früher dorthin. Dort fragte ich höflich einen Mitarbeiter nach dem aktuellen Stand, da die Digitalanzeige keine Informationen lieferte.
Die Busse hatten teilweise über eine Stunde Verspätung und mussten zudem längere Fahrzeiten in Kauf nehmen, da sie eine alternative Route fuhren. Ich fragte, ob wir im Falle freier Plätze auch einen früheren Bus nehmen könnten. Der Mitarbeiter erklärte, dass das möglich sei, wenn Platz vorhanden wäre. Nachdem die Gäste der beiden vorherigen Busse eingestiegen waren, blieben noch fünf Plätze frei, und wir durften mitfahren.
Die Fahrt dauerte über zwei Stunden und führte nur zum Südterminal, sodass wir zusätzlich den Shuttlezug nutzen mussten. Am Kofferschalter teilte uns ein Mitarbeiter mit, dass wir noch gut in der Zeit seien – im Gegensatz zu vielen anderen Gästen an diesem Tag.
Im Terminal angekommen, zeigte eine Uhrzeit an, ab wann die Informationen zu unserem Gate verfügbar sein würden. Doch kurz bevor die Anzeige die Gate-Informationen preisgeben sollte, wurde eine Verspätung angekündigt – zum Glück nur 30 Minuten. Zurück in Deutschland gab es erneut eine Passkontrolle, aber unser Koffer kam erfreulicherweise sehr schnell an.
Was haben wir mitgenommen?
- Bus ist günstiger als Tube
- 1,50£ vs. 2,40£ Bus vs. Tube
- Essen ist geschmacksneutral
- Essen hat viele Kohlenhydrate
- Die Londoner sind sehr nett und offen
- Busse haben sehr oft Verspätung
- Schuhe gibt es auch in großen Größen
London ist eine interessante Stadt, wenn nur das Essen nicht so wäre.
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