Geta & Zori
In Deutschland würde man wohl zuerst Flipflops oder Zehensandalen sagen, aber die Grundform, der Preis und die Materialien unterscheiden sich hier deutlich. Wie bei Tabi wird die Schuhgröße in Zentimetern angegeben.
Zori und Geta sind für Tabi gemacht, und es gibt weder einen rechten noch einen linken Schuh. Das klingt zunächst unbequem, täuscht aber. Beide Arten gibt es für jeden Anlass und passend zu verschiedenen Wetterbedingungen. Ja, es gab sie sogar als Schlittschuhe oder Schneeschuhe mit Fell.
Eine weitere Besonderheit bei Geta: Die Ferse soll etwas über den Rand des Schuhs hinausragen. Das gibt dem Ganzen mehr Halt. Oft ist es jedoch auch eine Frage des persönlichen Geschmacks des Trägers.
Unterschiede?
Geta sind aus Holz, meistens aus Paulwonia, mal lackiert, mal nicht. Sie sind meist viel leichter als man erwartet.(Paulownia-Holz wird oft als „Aluminium der Hölzer“ bezeichnet, da es extrem leicht und dennoch stabil ist).
Merke Holz=Geta
Zori können aus Plastik, Seide und allem möglichen Stoffen sein, sie gelten meist als formeller. Je höher desto so festlicher.
Geta
Für Yukata




Rechte einfache Geta, entweder Holzfarben oder schwarz, meist so dicke Riemen wie auf den Bildern. Diese Sorte wird Barfuß getragen.
Für Kimono








Die meisten Geta trägt man nur zu Komon, außer die ganz hohen, die zum Furisode gehören und Pokkuri heißen. Alle diese Geta auf den Fotos trägt man mit Tabi. Es gibt viele Formen und mögliche Farben.
Pokkuri sind in der Hacke hohl und vorne abgeschrägt. Beides erleichtert das Laufen, da man mit ihnen den Fuß abrollen kann. Trotzdem erfordert das Tragen einen guten Gleichgewichtssinn. Ich persönlich mag sie sehr und bin damit auch recht schnell unterwegs. Zudem sind sie lackiert. Ihre Verwandten sind die Okobo, die nicht lackiert sind. Okobo gehören zu den Maiko und sind ein Teil ihrer Dienstkleidung. Diese Art von Geta dient eigentlich dazu, den Schmutz von sehr wertvollen Kimono fernzuhalten, und wird auch von kleinen Mädchen getragen.
Wer jetzt denkt, außer den hohen Geta würden keine formellen Kimono mit Geta kombiniert, irrt. Geisha(letztes Bild) tragen sie zu ihren besten Kimono! Daher gilt wie gewohnt: Erlaubt ist, was gefällt.
Meine schwarz-roten Geta haben in Japan doch recht viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen, und ich liebe sie. Sie wurden extra auf meine Fußgröße und Spannweite eingestellt und waren Neuware. Sehr bequem!
Zori




Zori bestehen aus Stoff und Plastik, und bei Farben und Formen sind kaum Grenzen gesetzt. Von einfachen Plastiksohlen mit Stoffriemen bis hin zu Modellen, die komplett aus Brokatseide gefertigt sind, gibt es alles. Merke: Goldene Zori gelten in den meisten Teilen Japans als die formellsten, mit der Ausnahme von Kyoto, wo weiße Zori als formeller angesehen werden.
Je höher die Zori, desto formeller sind sie. Meist sind diese dann auch komplett mit Stoff, häufig Seide, bespannt. Ich persönlich bevorzuge dickere Riemen, da diese weniger scheuern. Oft gibt es Zori mit passender Handtasche dazu.


Beachten sollte man bei Geta und Zori, dass europäische Füße ein bisschen anders geformt sein können als asiatische. Das betrifft nicht nur die Größe, sondern auch die Höhe des Spanns. Achte beim Kauf darauf, dass die Riemen verstellbar sind, falls du einen recht hohen Spann hast.



Man braucht meist keine Angst zu haben, dass man die Knoten nicht wieder hinbekommt – oft reicht ein ganz normaler Knoten. Die Riemen lassen sich bei Bedarf auch einfach austauschen. Bei Geta sind sie häufig unter einer kleinen Metallabdeckung versteckt.
Update 19.01.2025
Ich habe mir jetzt ein paar Zori aus Kork oder Schaum besorgt. Bisher muss ich die Riemen noch etwas dehnen, bevor ich sie tragen kann. Ich werde dann von meinen Erfahrungen berichten!

